Selig schaukeln, glauben, hoffen und lieben - Start der Aktion am 22. Oktober /Programmhöhepunkte am Reformationstag.
Veranstaltungshinweis der Gemeinde
Sanftes Wiegen im Raum, Dialog von Bewegung und Beziehung:
Im Oktober lädt die Stadtkirche Unser Lieben Frauen in Bremen ein zum Schaukeln und Staunen. Dann werden mitten im weiten Kirchenschiff zwei Schaukeln hängen und die Besucher einladen, nahezu schwerelos durch den großen Raum zu schwingen.
„Selig schaukeln, glauben, hoffen, lieben auf eigene Gefahr“ – so lautet das Thema der Installation, die der Raumkünstler Mario Haunhorst (Osnabrück) für die Bremer Stadtkirche Unser Lieben Frauen entwickelt hat. Pfarrer Stephan Kreutz liebt schaukeln; er begeistert zusammen mit seiner Gemeinde seit Jahren durch Schaukelmöglichkeiten im Chorraum. Spiegelstücke am Boden sorgen jetzt dafür, dass der Gewölbehimmel der Kirche auch am Boden zu sehen ist und Himmel und Erde sich visuell berühren, während die Schaukelnden im farbigen Licht der Manessier-Fenster frei durch den Raum schweben können.
Zu zweit kann beim Schaukeln die Freude entstehen, dass der eine schaukelt und der andere - ohne etwas dazu zu tun - ihm entgegenschwingt. Es kann aber auch geschehen, dass einer zeitweise trotz aller Bemühungen keinen Schwung bekommt. Um so größer ist die Freude, wenn dann zeitversetzt, bedingt durch das System der gekoppelten Schwingung, der Schaukel-Impuls kräftig zurückkommt. Nach und nach begreift man, wie der eigene Einsatz einem später selbst so zugute kommt, dass man sich im eigenen Körper und in Bezug auf den anderen wohlfühlt. Je einfühlsamer und rhythmischer die Bewegungen im Miteinander gelingen, desto stärker wird auch das Empfinden der gemeinsamen Bewegung im gotischen Kirchenraum.
Die Schaukelerfahrung wird für jede und jeden eine andere sein – zu unterschiedlich sind die Biografien, zu untescheidlich die Konstellationen. Die gemeinsame Bewegung kann auch misslingen. „Selig schaukeln, glauben, hoffen und lieben auf eigene Gefahr“ ermöglicht nicht allein die ungewohnte Bewegungserfahrung auf einer großen Doppelschaukel: Im Raum steht die Frage des Künstlers, ob überhaupt etwas und wenn ja was an der Schaukelerfahrung hängt und berührt.
Beim Kirchen-Cafe im Seitenschiff der Kirche ist dann Gelegenheit, von den eigenen Erfahrungen zu erzählen ... Unterstützt wird die Installation von der Bremischen Evangelischen Kirche und dem Hamburger Verein „Andere Zeiten“, der besonders innovative Projekte mit christlich einladendem Charakter unterstützt.
Selig schaukeln kann man in Unser Lieben Frauen vom 22. Oktober bis 11. November zu den üblichen Öffnungszeiten der Stadtkirche (11 - 16 Uhr).
Mo, 31.10.2022 | 15:00 - 16:00 Uhr
(Reformationstag) (15 - 16 Uhr) Ökumenischer Festgottesdienst zum Reformationstag unter dem Motto "Freiraum - selig schaukeln, hoffen, lieben" . Schriftführer Pastor Bernd Kuschnerus, Dekanatsreferent Christoph Lubberich vom Katholischen Gemeindeverband Bremen sowie Pastorin Anja Vollendorf gestalten ihn gemeinsam. Für die musikalische Gestaltung sorgen Pianistin Agita Rando und Bassist Thomas Milowski. Der Rundfunkgottesdienst wird live auf Radio Bremen Zwei übertragen.
Mo, 31.10.2022 | (Reformationstag) 16:00 - 20:30 Uhr (danach langsamer Ausklang)
"Selig schaukeln, hoffen, lieben auf eigene Gefahr" - Ein zwischen-menschliches Projekt mit zwei Schaukeln im Dialog. Dazu Begegnungen und Gespräche im Cafe und an der Bar. Mario Haunhorst, Künstler für Lichtgestaltung und Raumkunst (Osnabrück), Agita Rando, Orgel und Flügel (Berlin), Thomas Milowski, Bass (Bremen), Stelzen-Art